Im letzten Heimspiel 2024 brachte Volley Toggenburg trotz Niederlage die Rietstein phasenweise zum Brodeln. Die beherzt aufspielenden Wattwilerinnen boten dem meistgenannten Titelfavoriten aus Neuenburg die Stirn.
Markus Imthurn
Noch selten hat man in der Rietsteinhalle nach einer Niederlage derart entspannte Gesichter gesehen, wie am vergangenen Samstag. Volley Toggenburg zeigte gegen den amtierenden Meister Viteos NUC eine starke Partie, die leider nicht mit Punkten belohnt wurde.
Die Neuenburgerinnen starteten leicht besser in die Partie, wobei sie vor allem im ersten Satz von den Servicefehlern des Heimteams profitieren konnten. Dennoch hielten die Wattwilerinnen über weite Strecken gut mit. Bis zum 17:19 schnupperte das Heimteam auch dank starker Blockarbeit an einem Satzgewinn, ehe die individuelle Klasse von NUC den ersten Satz zum 19:25 entscheiden konnte.
Topscorerin gegen Topscorerin
Der zweite Satz startete schlecht für Volley Toggenburg. Mit den wuchtigen, präzisen Aufschlägen der gegnerischen Topscorerin (Tia Scambray) hatte die Verteidigung von Volley Toggenburg ihre liebe Mühe. Bereits war das Heimteam mit 4:10 im Hintertreffen, ehe es furios in die Partie zurückkehrte und die Stimmung in der Halle an diesem Samstag mehrfach zum Brodeln brachte. Eine Serviceserie von Luana Petris und die immer stärker aufspielende Topscorerin Kortlyn Henderson stellten das Score kurzerhand auf 11:11, worauf NUC mit einem seiner raren Time-Outs reagieren musste. Die Fehlerquote des Heimteams ging drastisch nach unten und die Gäste, welche praktisch in Bestbesetzung antraten, mühten sich quälend langsam von Punkt zu Punkt. Volley Toggenburg blieb dran, erzielte clevere Punkte und zwang die Favoritinnen zu Fehlern. Bis zum 22:22 hielten die Toggenburgerinnen das Score ausgeglichen, ehe die individuelle Klasse von Tia Scambray einmal mehr den Unterschied machte. Satz 2 ging mit 22:25 nach Neuenburg.
Ein beherzter Auftritt wird nicht belohnt
Selbst der Kaltstart zum 5:10 im dritten Satz und eine umstrittene gelbe Karte schien Volley Toggenburg nicht aus der Ruhe zu bringen. Im Angriff erzielte Kortlyn Henderson weiterhin Traumwerte und spielte im wahrsten Sinne des Wortes überragend. Gegen ihre hohen Hammerangriffe war kein Kraut gewachsen. Bis zum 14:14 war der Fehlstart korrigiert. Doch Volley Toggenburg wollte mehr! Angestachelt vom lautstarken Publikum in der gut besuchten Rietsteinhalle drehte das Heimteam die Partie zum zwischenzeitlichen 21:19. Von der Gegenwehr des Heimteams überrascht, nahm NUC erneut ein Time-Out und brachte seine Spitzenformation auf das Feld. Die konnte zwar zum 21:21 ausgleichen, doch die Wattwilerinnen liessen nicht locker. Immer wieder hielt Kortlyn Henderson die Träume von einem Satzgewinn aufrecht und stellte auch den Block mit Erfolg. Doch im entscheidenden Moment versagten die Nerven der Toggenburgerinnen. Mit 2 Servicefehlern in Serie vergab das Heimteam in der Money Time seine Chance auf einen Satzgewinn und verlor auch den letzten Durchgang knapp mit 24:26.
Trotz der 0:3 Niederlage sah man nach dem Match rundum zufriedene Gesichter. Dem Publikum wurde Topvolley geboten und die Clubverantwortlichen erlebten ein Team, dass sich enorm teuer verkaufte und eine tolle Teamleistung abrufen konnte. Volley Toggenburg spielte nicht nur mit, sondern bewegte sich lange Zeit auf Augenhöhe mit dem meistgenannten Titelfavoriten. Für die Leistung des Teams wäre ein Satzgewinn der verdiente Lohn gewesen. Aber Weihnachten findet nicht auf dem Spielfeld statt. Volley Toggenburg geht jetzt in eine kurze Trainingspause, wird sich aber gleich nach Weihnachten auf die nächste Runde am 4. Januar (auswärts, 15 Uhr, gegen die Volleyball Academy Zürich) vorbereiten. Dann sollten auch verletzungsbedingte Absenzen ein Ende haben und das Team endlich in Komplettbesetzung für das Ziel der Playoffqualifikation (Platz 8) alle Register ziehen können.
Raiffeisen Volley Toggenburg – Viteos NUC 0:3
Sätze: 19:25, 22:25, 24:26
Raiffeisen Volley Toggenburg, Startaufstellung: Kimi Schnegg, Karin Keller, Lea Werfeli, Kortlyn Henderson, Luana Petris, Elisa Suriano, Vera Spiess / Jil Joos, Miri Reiser, Catrina Häseli, Mia Ilic / verletzt: Julibeth Payano, Cara Lewis, Soley Schoop